Abgefahren – Wie krass ist das denn

Selten war ein Thema aktueller als in diesen Tagen: An etwa 25 % der Autounfälle in der Grafschaft Bentheim und im Emsland sind Fahranfänger beteiligt, ein Wert der gesenkt werden soll und muss. Hierüber sind sich die Behörden rund um die Polizei, die Feuerwehr und dem Rettungsdienst einig. Um hier einen Teil beizutragen startete im Februar, das Präventivprojekt “Abgefahren – Wie Krass ist das denn”  im Konzert und Theatersaal der Stadt Nordhorn in die „dritte Runde”. Bereits in den letzten beiden Jahren war das Projekt mit viel Erfolg an den Start gegangen. Die Referenten, darunter auch Frank van de Kerkhof, seines Zeichens stellvertretender Ortsbrandmeister in der Feuerwehr Nordhorn zeigen in sehr beeindruckender, jedoch nicht weniger gänsehautprovozierender Weise ihre Sicht auf die tragischen Unglücke, die sie miterleben mussten. Zur Generalprobe kamen geladene Gäste und lauschten den Erzählungen der Angehörigen, Unfallopfern und Einsatzkräften über die etwa 90 Minuten.
Gegenstand des Berichts des erfahrenen Feuerwehrmannes van de Kerkhof ist ein Verkehrsunfall, welchen er auf der Wietmarscher Straße vor einigen Jahre erlebte. Emotional schildert er, wie er von dem Kindergeburtstag seiner gerade 12 Jahre alt gewordenen Tochter Julia zu dem Einsatz auf der Wietmarscher Straße aufbricht, was er hier erlebt und was ihm in Erinnerung geblieben ist:  Schreie eines Kindes, welche für ihn aus dem Chaos heraus stechen. Immer wieder ruft es nach seiner Mutter. -Für diese kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Sie hat den Unfall nicht überlebt, befindet sich jedoch noch immer in dem demolierten Fahrzeugwrack. Eine Erinnerung die laut van de Kerkhof noch immer stark in seinem Gedächtnis ist.
Auch die Situation nach dem Einsatz, wieder zu Hause bei der Familie angekommen, schildert der Feuerwehrmann genau. Neben dem Kameraden der Feuerwehr schildern auch die Unfallverursacherin und ein Seelsorger ihre Sicht auf den Einsatz. Dies soll nur ein exemplarischer Fall sein, welcher in dem Projekt vorgestellt wird.
Ansprechen soll das Projekt die Elftklässler der Gymnasien und den Berufbildenden Schulen in der Region. Hierzu werden etwa 1.600 Schüler aus der Grafschaft Bentheim an dem Projekt teilnehmen, so Edgar Eden vom Präventionsteam der Polizei. Er erklärte aber auch, dass das gesamte Thema im Unterricht vor- und nachbehandelt werden sollte, dies sei sehr wichtig bei einem solch Emotionalen Inhalt.
Neben den Zuhörern sind auch die Referenten selbst zufrieden mit der Veranstaltung und hoffen mit Ihren Worten eventuell etwas in der Region bewegen zu können.  In den beiden letzten Jahren erhielten die Veranstalter ausnahmslos positive Resonanz. Darauf hoffen sie auch in diesem Jahr.