Dritter Großbrand innerhalb von fünf Tagen

Mehrere hundert Schweine gerettet – 90 Kameraden im Einsatz

Nach den großen Einsätzen am vergangenen Sonntag und Dienstag wurde die Freiwillige Feuerwehr Nordhorn am Donnerstag erneut mit einem Vollalarm zu einem Einsatz gerufen. Mit 90 Kräften aus verschiedenen Wehren wurden dabei mehrere hundert Schweine gerettet.

Donnerstag um 5.06 Uhr war die Nacht für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Nordhorn zu Ende. Wie schon bei den Bränden am Sonntag und Dienstag wurde zunächst ein B3-Alarm ausgelöst. Die Stichworte lauteten „Brennt Schweinestall am Immenweg in Nordhorn“. Doch schon kurze Zeit später wurde die Alarmstufe deutlich auf B5 (Großbrand – Vollalarm für Nordhorn und Brandlecht) erhöht. In schneller Folge trafen die Ortsfeuerwehren aus Nordhorn und Brandlecht an der Einsatzstelle ein. Da zur Wasserversorgung nur ein Hydrant in rund 1000 Meter Entfernung zur Verfügung stand, wurden zusätzlich die Ortsfeuerwehr Lohne mit einem Tanklöschfahrzeug sowie das Wechselladerfahrzeug des Landkreises mit dem Abrollbehälter „Wassertank“ alarmiert.

Beim Eintreffen der ersten Kräfte war der Stall eingehüllt in eine dichte Rauchwolke. Fast auf ganzer Länge züngelten Flammen an der hölzernen Konstruktion. Die höchste Brandintensität war am vorderen Teil des Stalls und einem Anbau festzustellen. Nach Angaben vor Ort befanden sich gut 500 Schweine in der Stallanlage. Diesen galt zunächst das Hauptaugenmerk. Feuerwehr und Mitarbeiter des Unternehmens evakuierten die Schweine nach und nach aus dem Stall. Die meisten Tiere hatten sich bereits in den überdachten und zur Halle gehörenden Auslauf gerettet. Doch auch direkt im Stall befanden sich noch zahlreiche Schweine. Mehre Trupps gingen unter schwerem Atemschutz in die Halle vor und trieben die Tiere nach draußen. Besonders erschwert wurde die Tierrettung dadurch, dass die Schweine immer wieder zurück in ihren Stall wollten.

Parallel zur Tierrettung bauten weitere Kräfte eine Wasserversorgung zu einem Hydranten auf. Dazu mussten etwa 1000 Meter B-Schlauch verlegt werden. Weitere Fahrzeuge wurden vom AB-Wassertank gespeist. Mit acht C-Rohren und über die Hubrettungsbühne wurde das Feuer im Innen- und Außenangriff bekämpft und war nach etwa einer Stunde weitestgehend gelöscht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis etwa 9 Uhr am Morgen hin.

Die Einsatzleitung lag bei der Ortsfeuerwehr Nordhorn, als Beobachter und Berater waren der Stadtbrandmeister, der Kreisbrandmeister sowie sein Stellvertreter vor Ort. Im Einsatz waren rund 90 Feuerwehrkräfte von der kompletten Freiwillige Feuerwehr Nordhorn mit den Ortswehren Nordhorn und Brandlecht mit 17 Fahrzeugen, der Ortsfeuerwehr Lohne mit einem Fahrzeug, der Ortsfeuerwehr Neuenhaus mit dem Wechselladerfahrzeug des Landkreises und die Feuerwehrtechnische Zentrale mit einem Fahrzeug. Zur Absicherung der Einsatzkräfte stand die Besatzung eines Rettungswagens bereit. Zusätzlich waren mehrere Polizeistreifen, die Tatortermittlungsgruppe der Polizei sowie Mitarbeiter der Energieversorger vor Ort.

Von den gut 500 Tieren mussten nach ersten Angaben vor Ort nur rund ein halbes Dutzend von einem Tierarzt von ihrem Leiden erlöst worden. Alle anderen Tiere wurden auf weitläufigen Außenanlagen getrieben. Der Kreisveterinär war ebenfalls vor Ort und begutachtete zusammen mit dem Tierarzt die Schweine. Zur Brandursache und Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Angaben machen, die Polizei hat noch am Donnerstagmorgen ihre Ermittlungen aufgenommen.