Ereignisreiche Silvesternacht für Nordhorner Feuerwehr

12 verletze Personen nach Kellerbrand in Mehrfamilienhaus – Zwei Doppelhaushälften durch Feuer unbewohnbar

Jedes Jahr zur Silvesternacht stellen sich 22 Kameradinnen und Kameradin Feuerwehr Nordhorn in den Dienst der Nordhorner Bevölkerung und verzichten am letzten Tag des Jahres auf größere Feierei und Alkoholkonsum, um im Brandfall die Einsatzfahrzeuge besetzen zu können. Die sogenannte Silvesterbereitschaft verlebt meist ruhigere Nächte, mit einigen Kleineinsätzen ausgelöst durch Feuerwerkskörper. Der Jahreswechsel 2018/19 dürfe, als krasse Ausnahme zu den letzten Jahren, wohl einmalig in der knapp 140-jährigen Geschichte der Feuerwehr Nordhorn sein:

Um kurz nach 21 Uhr, in den meisten Haushalten zieren Raclette und Fondue noch den Esszimmertisch, bricht im hinteren Bereich einer Reihenhausmittelscheibe in der Gesastraße ein Feuer aus. Durch die enge Bebauung greift das Feuer schnell auf das benachbarte Wohnhaus über. Eine Alarmstufenerhöhung, wodurch nicht nur die aus vier Einsatzfahrzeugen bestehende Silvesterbereitschaft alarmiert wird, sondern sämtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr in Nordhorn, ist nötig, um die Flammen in den Wohnhäusern zu löschen. Nicht zu verhindern ist jedoch, dass beide Häuser vorerst unbewohnbar sind und fünf Personen bei Freunden bzw. Verwandten und in einer durch die Stadt Nordhorn zur Verfügung gestellten Notunterkunft verbringen müssen.

Alleine Kommandowagen und Löschgruppenfahrzeug sind um kurz nach Mitternacht erforderlich, um zwei in einem Fahrstuhl eingeschlossene Personen in einem Hochhaus am Kanalweg zu befreien.

Um kurz vor 1 Uhr im neuen Jahr gerät aus unbekannten Gründen ein als Geräterraum genutzter Anbau eines Wohnhauses in der Wichernstraße in Brand. Mittels zweier C-Rohre kann dieses Feuer schnell gelöscht werden. Inklusive Nachlöscharbeiten sind die Kräfte von Kommandowagen und Löschgruppenfahrzeug gute 90 Minuten gebunden.

Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und Hubrettungsbühne unterstützen zu diesem Zeitpunkt bereits Polizei und Rettungsdienst im Bereich der Eissporthalle bei der Suche nach einer jungen Frau. Diese wird jedoch zeitnah aufgefunden.

Mit dem Alarmstichwort „F4Y-Gebäudebrand“ wird um 3:26 Uhr Vollalarm für die Feuerwehr Nordhorn ausgelöst. Ebenfalls rückt die Ortsfeuerwehr Brandlecht nach Nordhorn aus. In einem Mehrfamilienhaus in der Niedersachsenstraße hat sich ein ausgedehnter Kellerbrand entwickelt. Flammen schlagen aus einem Kellerfenster. Brandrauch zieht durch das gesamte Treppenhaus. Die Bewohner haben zu diesem Zeitpunkt bereits das Haus verlassen. Nachbarhäuser werden durch Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst evakuiert. Während das Feuer durch die Feuerwehr bekämpft wird, rücken aus den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim Rettungswagen und Ortsvereine des DRK aus. Zwölf Bewohner haben sich auf der Flucht vor den Flammen verletzt und benötigen medizinische Hilfe. Alle werden umliegenden Krankenhäusern zugeführt. Das Feuer ist nach einer guten Stunde gelöscht. Nach der Kontrolle aller Wohnungen können die unverletzten Bewohner noch in der Nacht in ihre Wohnungen zurückkehren.