Größter Feuerwehreinsatz des Jahres endet am späten Donnerstagabend

8000 Sandsäcke sichern Deich – Über 200 Einsatzkräfte arbeiten Hand in Hand – Dank an private Helfer

Gegen 22 Uhr konnten am Donnerstag die letzten Einsatzkräfte in ihre Unterkünfte zurückkehren. Vorangegangen war ein knapp elfstündiger Einsatz, an dem zu Hochzeiten weit über 200 Kräfte verschiedenster Feuerwehren, Hilfsorganisationen und unzählige private Helfer beteiligt waren.

Zur Veranschaulichung des Gesamteinsatzes und der Entwicklung möchten wir den Einsatz noch einmal chronologisch aufarbeiten:

Gegen 11:30 Uhr teilen Anwohner der Straße „Nach Schleuse I“ der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle mit, dass der Wasserstand des Süd-Nord-Kanals mittlerweile bedrohlich angestiegen sei. Ein Damm bzw. der Uferbereich sei schon durchzznässt. Unter Hinzuziehung von Fachberatern machen sich Feuerwehr und Polizei ein Bild von der Lage. Ein Dammbruch aus dem Jahr 1945 sorgt dafür, dass auf gut 60 Metern entlang des Kanals keine bzw. kaum Bäume wachsen und der Uferbereich durch Wurzelwerk wenig verdichtet ist. Gemeinsam entscheidet man sich, den betreffenden Bereich mit Sandsäcken zu verdichten.

Zunächst wird nun die Wache Nord der Feuerwehr Nordhorn alarmiert. Vorhandene Sandsäcke, welche am Vormittag des 1. Weihnachtsfeiertages vorausschauend, gefüllt worden waren, werden hierzu genutzt. Schnell wird jedoch klar, dass diese nicht ausreichen werden, um den Deich zu sichern. Die Einsatzleitung entscheidet sich nun dafür, weitere Kräfte zu alarmieren.
Auf dem Bauhof der Stadt Nordhorn an der Enschedestraße werden fortan die Wache Süd und die Feuerwehr Brandlecht tausende Sandsäcke füllen. Im weiteren Einsatzverlauf kommen hier auch weitere Hilfsorganisationen aus Nordhorn zum Einsatz. Auf Paletten verladen werden die Sandsäcke durch Logistikfahrzeuge von Feuerwehr und THW (Technisches Hilfswerk) nach Bakelde verbracht.

Dort warten bereits Kräfte der Wache Nord, des THW sowie weiterer Grafschafter Feuerwehren, darauf, diese zu verlegen. Zuvor ist auf dem Deich eine Folie ausgelegt worden und der Betroffene Bereich von Mitarbeitern der Stadt Nordhorn freigeschnitten worden. Auch ein einzelner Baum musste gefällt werden.

Eine Nordhorner Pizzeria liefert den Einsatzkräften, welche teils seit Stunden im Einsatz sind, fortlaufend Döner.
Gegen 20 Uhr können die Maßnahmen nach und nach heruntergefahren werden. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits deutlich über 7000 Sandsäcke auf dem Deich verlegt worden. Gemeinsam mit Vertretern des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) nimmt die Einsatzleitung eine Beurteilung der Lage vor. Anwesend ist ebenfalls Nordhorn Bürgermeister Thomas Berling, sowie weitere Vertreter der Stadt Nordhorn.

Gemeinsam kommt man zu der Auffassung, dass die getroffenen Maßnahmen von Erfolg gekrönt sind und die Gefahr eines Deichbruchs gebannt ist. Somit endet der größte Feuerwehreinsatz in der Stadt Nordhorn im Jahr 2023.
Am Freitag wird die Einsatzörtlichkeit durch die Feuerwehr weiter angefahren und entsprechend kontrolliert. Bei einer erneuten Lageveränderung kann so entsprechend zeitnah reagiert werden.

Ein großer Dank gilt ALLEN, die uns bei dieser besonderen Lage unterstützt haben. Besonders die Unterstützung vieler privater Helfer, die sich spontan in in die Reihen der Feuerwehrkräfte gestellt haben und Sandsäcke weitergereicht bzw. befüllt haben, zeigt uns, dass die Feuerwehr in Nordhorn einen hohen Stellenwert und Rückhalt in der Nordhorner Bevölkerung hat.

Hierauf sind wir verdammt stolz.